Schaut man in die Nachrichten, könnte einen manchmal das Gefühl beschleichen, aus den in der Vergangenheit (vermeintlich) so fleißigen und disziplinierten Deutschen sei ein Volk von Müßiggängerinnen und Faulenzern geworden. Eine Gesellschaft, die satt ist und sich auf dem Erreichten ausruht. Und gleichzeitig immer mehr Forderungen stellt: nach mehr Wohlstand, mehr Sicherheit – und mehr Freizeit. „Es wird nicht funktionieren, dass wir alle weniger arbeiten und dennoch den gleichen Wohlstand und Aufstiegschancen haben.“ Johannes Vogel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP im Deutschen Bundestag, dürfte mit solchen Statements vielen in der Wirtschaft aus der Seele sprechen. Im April dieses Jahres sprach er sich im ZDF-Morgenmagazin deutlich gegen eine Viertagewoche aus: „Alle arbeiten weniger, und wir haben trotzdem dasselbe Einkommen und denselben Wohlstand: Das klappt nicht.“
Friedrich Merz, CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union für die anstehende Bundestagswahl 2025, stößt ins gleiche Horn: „Ich bin persönlich sehr zuversichtlich, dass wir alle Chancen haben, aus dieser Krise wieder herauszukommen“, sagte er laut RTL schon Anfang des Jahres auf dem Neujahrsempfang der IHK Chemnitz. „Das wird allerdings nur gehen, wenn wir uns anstrengen, wenn wir vielleicht auch mal sagen, mit Work-Life- Balance und Viertagewoche wird das wahrscheinlich auch nicht gehen.“ Im Gegenteil: „Wir werden vielleicht sogar wieder ein bisschen mehr arbeiten müssen in Deutschland.“
- Voller Zugriff auf alle digitalen Inhalte
- Im Gratismonat jederzeit kündbar, danach 175,- € im Jahresabo
- Best Value: 42% Ersparnis
- Voller Zugriff auf alle digitalen Inhalte
- 25,- € im Monatsabo
- Jederzeit monatlich kündbar