„Von außen bin ich immer funktional gewesen und habe performt“, sagt Nico Rose, Psychologe und Organisationsberater. „Doch innerlich sah das anders aus.“ Rose hatte in seinem Leben eigenen Aussagen nach zwei extreme depressive Phasen– einmal bis zu konkreten Suizidgedanken. In der Öffentlichkeit und in der Arbeitswelt hat er erst darüber gesprochen, als er nicht mehr angestellt und im Konzern tätig war. Die Befürchtung war zu groß, dass es ihm negativ ausgelegt wird und dies seine Karriere beeinflusst. Das war vor rund 15 Jahren – und Depressionen waren damals noch viel mehr stigmatisiert, als sie es heute sind.
2024 kommt der Diskurs über mentale Gesundheit in Unternehmen zwar immer mehr auf. Doch einzelne Krankheitsbilder werden dabei nur selten wirklich thematisiert. Gerade bei Depressionen überrascht das. Denn: Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens zumindest einmal eine schwere behandlungswürdige Depression zu entwickeln, liegt laut der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde bei 16 bis 20 Prozent. Damit leiden durchschnittlich knapp zwei von zehn Mitarbeitenden an Depressionen. Die mentale Krankheit ist folglich schon Teil des Arbeitslebens – es wird nur selten darüber gesprochen.
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