Schon heute ist das mobile Arbeiten von unterwegs oder auch von zu Hause aus Standard und kaum noch wegzudenken. Im Hinblick auf die zukünftige Arbeitsplatzgestaltung geht das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in der aktuellen > Metastudie „Raumpsychologie für eine neue Arbeitswelt“ u. a. der Frage nach, ob das physische Büro in Hinblick auf diese Entwicklungen in Zukunft überhaupt noch eine Rolle spielen und über welche Qualitäten es verfügen muss, um einen positiven Beitrag zur erfolgreichen Arbeit leisten zu können.
Die Studie veranschaulicht, dass die Bedeutung von Räumlichkeiten für das Arbeiten oft ins Hintertreffen gerät. Sie zeigt, dass die Unterstützung durch die physische Umgebung besonders die Förderung von Kommunikation, die Unterstützung der individuellen Konzentrationsfähigkeit und kreativer Prozesse und die Erholung als eine Voraussetzung für die Regeneration betrifft.
Raumgestaltung zur Konzentrations- und Kreativitätsförderung
Laut der Studie haben die Beleuchtung, die Temperatur, der Geräuschpegel und die Höhe des Raumes Auswirkungen auf die Kreativität und Konzentrationsfähigkeit im Arbeitskontext. Unter optimalen räumlichen Gegebenheiten können Mitarbeitende besser konkreten und detailreichen Aufgabenstellungen nachgehen, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern. Die meisten Menschen bevorzugen bei kreativen Tätigkeiten z. B. eine eher geringe Beleuchtungsstärke, da zu helles Licht eher hemmend auf das für die Kreativität förderliche Gefühl der Freiheit wirkt. Auch fördern ein mittlerer Geräuschpegel und hohe Räume beim Menschen das abstrakte Denken und die Kreativität.
Düfte als Raumelement
Der Zusammenhang zwischen Duft und Leistungsfähigkeit war bisher so gut wie unerforscht. Dennoch sind Düfte wichtige Raumelemente, die das Wohlbefinden, die Arbeitsleistung und das Stresslevel stark beeinflussen. Bei kreativen Tätigkeiten hilft, laut Studie, Zimt-Vanilleduft, gegen Ermüdung beispielsweise Pfefferminzduft und zur Förderung der Konzentrationsfähigkeit können zitronenhaltige Duftstoffe eingesetzt werden.
Wie sieht das Büro der Zukunft aus?
Die Fraunhofer-Studie macht deutlich, dass Büroräume zukünftig auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeitenden ausgerichtet sein müssen. Digitale Technologien können bei der Raumgestaltung assistieren und Daten zur Leistung, zum Wohlbefinden sowie zu vorherrschenden Umgebungsbedingungen zukünftig z. B. über eine Verknüpfung von Arbeitsplatz-IT mit arbeitsplatz- und personennahen Sensoren erfassen, anonym analysieren und an die Mitarbeitenden zurückspiegeln.