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Wie man Mitarbeitende nachhaltig motiviert

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In den vergangenen vier Jahren ist die Mitarbeitendenzahl in der Firmenzentrale der Ranger Marketing und Vertriebs GmbH – kurz Ranger – um mehr als ein Drittel gewachsen. Diese Mitarbeitenden kümmern sich um die Geschäftsentwicklung und den Support der circa 2.500 Sales- und Service-Spezialisten im Door-to-Door Direktvertrieb, das Kernbusiness der Unternehmensgruppe. Im Zuge des Personalaufbaus erkannten das Management und der Bereich People & Culture bei Ranger die Notwendigkeit, sich nicht auf die Suche nach den besten Talenten zu beschränken. Zusätzlich bedurfte es neuer Formate zur Entwicklung der Mitarbeitenden und zu ihrer besseren Vernetzung miteinander, um sowohl die Bindung dieser Mitarbeitenden ans Unternehmen als auch ihre Performance und die Arbeitgebermarke zu stärken.

Das verbindende Element dieser Formate ist die Ranger-Unternehmenskultur. Sie soll zur Sinnstiftung beitragen und orientiert sich an der Selbstbestimmungstheorie der intrinsischen Motivation, welche auf einem Mix der drei psychologischen Bedürfnisse von Mitarbeitenden fußt: Kompetenz, Autonomie und soziale Eingebundenheit. „Es ist unsere Überzeugung, dass die Förderung der Zufriedenheit, der intrinsischen Motivation und der Identifikation mit dem Unternehmen voll auf die Leistung der Mitarbeitenden einzahlt“, sagt Tim Wedel, Senior Vice President People, Culture & Organization bei Ranger.

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So zeigen sowohl zahlreiche Studien als auch interne Auswertungen: Wer aus eigenem Antrieb handelt und sich mit den Unternehmenszielen identifiziert, ist kreativer und widerstandsfähiger gegenüber Stress sowie zufriedener in seinem Job. Deshalb, so Tim Wedel, „haben wir in den vergangenen Jahren den Begriff des ‚Happy Performers‘ als Framework für die People & Culture Arbeit geprägt, in dem beide Dimensionen, Zufriedenheit und Leistung, eine gleich große Rolle spielen“.

Motivation durch Kultur-Erleben

Die neuen Formate sollen diese Kultur sowie die intrinsische Motivation auf verschiedene Arten fördern und erlebbar machen. Neben einem mehrstufigen Leadership-Programm, das auf dem Ranger-Kompetenzmodell fußt, gibt es wiederkehrende Events wie den Kids Day, ein Sommer- und Weihnachtsfest, After-work-Grillabende et cetera oder auch zahlreiche Gewinnspiele und Verlosungen. Zudem hat jeder Mitarbeitende und jede Abteilung ein jährliches Weiterbildungsbudget für externe Seminare, Workshops und Teambuilding. Alle angebotenen Formate sind freiwillig und bieten den Mitarbeitenden Gelegenheit, sich zu vernetzen und ihre Kompetenzen zu erweitern.


In Ergänzung zur grafischen Darstellung sollen einige der Formate im Folgenden kurz beschrieben werden:

Friyay: Lernen und Spaß haben

Der quartalsweise stattfindende „Friyay“ ist eine interne Veranstaltung, die den unternehmensweiten Austausch und das gemeinsame Lernen fördert. Während dieses Events werden drei parallele Sessions mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten angeboten, aus denen die Mitarbeitenden wählen können.

Die Learning Sessions werden üblicherweise durch externe Referenten geleitet und decken eine breite Palette an Themen ab. Das können beispielsweise Präsentationstechniken, Business-Knigge, KI-Kompetenzen oder Resilienz sein. Andere Sessions setzen auf Spaß und Teambuilding, etwa durch Tischtennisturniere, Kickerduelle oder ein mobiles Escape Game im hauseigenen Fun-Room. Der Tag endet stets mit einem Get-together der Teilnehmenden bei Essen und Getränken, das einen entspannten Start ins Wochenende ermöglichen soll.

Lunch & Learn: Kollegialer Wissensaustausch am Mittagstisch

Das „Lunch & Learn“-Format ermöglicht abteilungsübergreifendes Lernen während einer kulinarischen Mittagspause. In diesem Rahmen referieren Kollegen und Kolleginnen aus dem Unternehmen zu verschiedenen Themen, die die tägliche Arbeit der Mitarbeitenden in verschiedenen Bereichen betreffen. Dieses Format fördert kontinuierliches Lernen und den Wissensaustausch in einer entspannten Atmosphäre.

Espresso Session: Personalentwicklung ganz kompakt

Die „Espresso Session“ ist das neueste Format bei Ranger und steht für ein digitales Lernformat von 30 bis 90 Minuten, das abteilungsübergreifend funktioniert. Die Mitarbeitenden können unabhängig von ihrem Arbeitsort an den Vorträgen und Workshops teilnehmen. Dieses Format trägt zur individuellen Weiterentwicklung der Mitarbeitenden bei und stärkt die Lernkultur im Unternehmen.

Newcomer Event: Willkommenstreff mit Management

Als Unternehmen, das sich in einem stetigen Wachstumsprozess befindet, legt Ranger großen Wert auf das Onboarding neuer Mitarbeitender. Es ist von höchster Bedeutung, dass sich die Neuankömmlinge von Anfang an willkommen fühlen. Neben einem individuellen Willkommenstag und einem maßgeschneiderten Einarbeitungsplan lädt das Management deshalb gemeinsam mit dem Bereich People & Culture alle neuen Mitarbeitenden zu einem „Newcomer Event“ ein.

Ziel dieser Veranstaltung ist es, dass sich die neuen Kolleginnen und Kollegen und das Management in entspannter Atmosphäre näher kennenlernen und so schneller und leichter ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entsteht. Nach einer ausführlichen Vorstellungsrunde und anschließendem gemeinschaftlichen Kochen in einer Grillfachschule wird das Kennenlernen bei gutem Essen und Trinken vertieft.

Workdate: Ein toolbasiertes Format zur interdisziplinären Vernetzung

Das Workdate ist ein Angebot für die Mitarbeitenden, um die Vernetzung zwischen den Abteilungen zu fördern. Über ein digitales System werden Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen für eine gemeinsame Kaffeepause vernetzt. Das Format zielt darauf ab, die Kommunikation zu verbessern und Verbindungen zwischen miteinander wenig bekannten Beschäftigten zu vertiefen.

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Mitarbeiterzufriedenheit wächst, das Geschäftsergebnis auch

Sowohl die online (Espresso Session) als auch die offline vermittelten „Learning Nuggets“ werden bei Ranger-Führungskräften und -Mitarbeitenden immer beliebter. Sie lassen sich gut in den Arbeitsalltag integrieren und stellen eine ideale, weil kurzweilige und praktische Form dar, um neue Impulse zu bekommen und damit die eigenen Kompetenzen zu erweitern. „Die internen Angebote unseres Bereichs People & Culture sind für mich ein echter Mehrwert“, meint Jenny Giang, Head of Sales Excellence & Analytics bei Ranger.

Auch die Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen weisen darauf hin, dass die Maßnahmen gut bei der Belegschaft ankommen. Tim Wedel sagt: „Es ist klar zu erkennen, dass unsere Belegschaft die entwickelten Formate und Maßnahmen wohlwollend und interessiert annimmt. Gerade im Hinblick auf unsere Unternehmenswerte und die gelebte Kultur wirken sich die Formate positiv aus.“ So sehen aktuell 93 Prozent der Mitarbeitenden (Mitarbeiterbefragung 2023) ihre persönliche Zukunft bei Ranger. Auch wenn dieser Wert im Jahr 2021 schon bei 89 Prozent lag, stimmt die Steigerung auf hohem Niveau das Management noch positiver.

Zumal sich auch die Zufriedenheit der Ranger-Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitgeber nochmals verbessert hat: In der letzten Mitarbeiterbefragung im Jahr 2023 lag sie bei 98 Prozent. Darüber hinaus ging die aus Sicht des Managements erfreuliche Mitarbeiterresonanz mit einer positiven Geschäftsentwicklung einher: Nachdem Ranger 2022 das erfolgreichste Jahr seit Firmengründung (1992) erlebte, erzielte das Unternehmen 2023 ein ähnliches und damit das zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte.

Die Geschäftsführung lernt mit

Die modernen, individuellen Lern- und Entwicklungsformate waren für manche Ranger-Beschäftigte Neuland. Eine der größten Herausforderungen bei ihrer Einführung bestand für das Unternehmen darin, langjährige Mitarbeitende inhaltlich abzuholen und für das Konzept zu begeistern. Schließlich hat Ranger nicht wenige Kolleginnen und Kollegen, die dem Unternehmen seit mehr als zehn oder sogar 20 Jahren zugehörig sind. „Ich war anfangs etwas skeptisch, was die verschiedenen Angebote unter neumodischen Namen betrifft“, sagt auch Sebastian Schwarz, Director B2B bei Ranger und seit über sieben Jahren in der Firmenzentrale tätig. „Was bringt mir und meinen Teams das wirklich, habe ich mich gefragt. Mittlerweile merke ich aber, wie interessant die verschiedenen Formate sein können und wie sie uns Kolleginnen und Kollegen zusammenschweißen, egal aus welcher Abteilung wir kommen.“

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Als entscheidenden Faktor für die erfolgreiche Implementierung sieht man bei Ranger die aktive Beteiligung des Managements. So nimmt auch die Geschäftsführung die Angebote war und ist bei Veranstaltungen, wenn immer möglich, zugegen. Dabei vermitteln sie, wo es sich anbietet, auch das notwendige Lern-Mindset und fungiert als Vorbild. „Bei Ranger leben wir eine offene Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien, da gehört die Teilnahme an den Formaten für uns selbstverständlich dazu“, sagt CEO Tobias Mehrer.

Nach der Etablierung der genannten Formate will Ranger weitere Lernangebote schaffen. Ziel ist es, noch mehr Mitarbeitende für Entwicklung und Weiterbildung zu begeistern und die Zufriedenheit der Beschäftigten nachhaltig zu stärken. „Wir merken, dass die Beteiligung an unseren Angeboten zunimmt und sich eine Vielzahl an Kolleginnen und Kollegen der Bedeutsamkeit dieser Formate immer bewusster wird“, sagt Senior Vice President Wedel. Und 98 Prozent „Happy Performer“ ist zwar ein hoher Anteil. Aber ein bisschen was geht da noch.

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