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Das sind die attraktivsten Arbeitgeber für Young Professionals

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Worauf legen Absolventen und Young Professionals in
Deutschland aktuell bei Arbeitgebern Wert und welche Unternehmen finden sie am
attraktivsten? Diesen Fragen ging eine aktuelle Studie nach. Besonders etablierte
Arbeitgeber im Inland profitieren in der Corona-Krise.

Arbeitgeberwünsche von Young Professionals.
Welche Erwartungen haben Young Professionals an ihren ersten oder nächsten Job? Eine Studie hat nachgefragt. Foto: denisismagilov-stock.adobe.com

Ein gutes Gehalt und attraktive Benefits sind dem Fachkräftenachwuchs heute noch wichtiger als vor Corona. Deutsche Unternehmen der Automobilbranche gehören trotz vorangegangener Skandale nach wie vor zu den beliebtesten Arbeitgebern.

Für den “Young Professional Attraction Index” (YPAI), den die schwedische Personalberatung Academic Work jährlich in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Kantar durchführt, wurden dieses Jahr 14.548 Studenten kurz vor dem Abschluss sowie Akademiker mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung befragt.

Google, Porsche und Daimler sind die beliebtesten Arbeitgeber

Wenn es um die Frage nach dem beliebtesten künftigen Arbeitgeber geht, entschieden sich die meisten Studienteilnehmer für das US-amerikanische Tech-Unternehmen Google. Auf den Plätzen zwei bis vier stehen mit Porsche, Daimler und BMW gleich drei deutsche Automobilhersteller. An fünfter Stelle rangiert mit Bosch ein hiesiger Arbeitgeber aus der Technikbranche, gefolgt vom Walldorfer Softwareunternehmen SAP. Die Ränge sieben bis zehn nehmen Audi, Microsoft, Siemens und Apple ein. Damit orientiere sich der Nachwuchs mehr denn je an bekannten und langjährig bewährten Namen – ob  es sich um deutsche Organisationen oder Firmen mit starker Präsenz hierzulande handle, so die Studie. Diese Vorlieben spiegelten ein gestiegenes Bedürfnis nach starken und sicheren Marken wider. Um Sicherheit allein scheint es den jungen Menschen jedoch nicht zu gehen, denn kommunale Arbeitgeber oder solche der Länder – etwa die Stadt und Schulen sowie der bundeseigene Arbeitgeber Deutsche Bahn – landen in Sachen Attraktivität erst auf den Plätzen 20 bis 25. Die Popularität der Automobilbranche führen die Autoren unter anderem darauf zurück, dass viele junge Fachkräfte an der Umstellung auf Elektrofahrzeuge beteiligt sein wollen und der Branche den erfolgreichen Weg durch die Krise zutrauen.

Hauptkriterium bei der Arbeitgeberwahl: das Gehalt

Die jungen Arbeitnehmer und künftigen Absolventen wurden auch danach gefragt, welche Faktoren ihnen bei der Wahl eines Arbeitgebers besonders wichtig sind. Mit 69 Prozent nannten die meisten Befragten das Gehalt und Benefits als bedeutendstes Kriterium. Dieser Aspekt ist im Vergleich zum Vorjahr wichtiger geworden. Weiter hoch im Kurs beim akademischen Nachwuchs stehen die Arbeitsatmosphäre und die Unternehmenskultur – diese Faktoren kommen auf einen Anteil von 65 Prozent. Knapp dahinter auf dem dritten Platz stehen Flexibilität und die Work-Life-Balance mit 63 Prozent. Dieses Bedürfnis hat laut Studie im Zuge der Krise zugenommen. Viele Befragte gaben sogar an, dass sie bereit wären, einen Teil ihres Gehalts gegen mehr Flexibilität eintauschen. Auf der Skala folgen Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten mit 57 Prozent. Den Wunsch nach Jobsicherheit nannten 52 Prozent – die Studienautoren hatten in der aktuellen Situation einen höheren Anteil erwartet. Kaum weniger Relevanz haben die Art der Arbeitsaufgaben mit 50 Prozent sowie der Standort und der Arbeitsweg mit 49 Prozent. Darüber hinaus legt rund ein Drittel der Befragten (32 Prozent) Wert darauf, dass Unternehmen soziale Verantwortung wahrnehmen und nachhaltig sind. Für 30 Prozent spielen die Unternehmensführung und das Management eine wesentliche Rolle und jedem Vierten (25 Prozent) kommt es auf Prestige des Unternehmens an. Je nach Studienfach fallen die Präferenzen der Befragten unterschiedlich aus. So spielen zum Beispiel für den Technologie-Nachwuchs das Gehalt und Benefits mit 78 Prozent eine überdurchschnittlich große Rolle, während dieser Aspekt lediglich von 65 Prozent der ITler genannt wurde.

Die drei am häufigsten genannten Arbeitgeberkriterien Gehalt, Arbeitsatmosphäre und Flexibilität spiegeln nach Ansicht von Susanna Hölken, YPAI-Spezialistin und Sales Managerin bei Academic Work, deutlich die Auswirkungen der Corona-Krise wider. Internationale Karrieren seien oft gar nicht möglich und zum Teil auch nicht mehr wünschenswert. Stattdessen habe sich der Fokus auf grundlegendere Aspekte wie die Bezahlung oder auch Zuschüsse für die Arbeit im Homeoffice verlagert.

Eine digitale Präsentation der Studienergebnisse kann > hier zum Download angefordert werden.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.