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„Diversity ist bei uns nur eine Frage des Wie“

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Personalwirtschaft: Frau Prüfer, warum haben Sie Ihre Employer-Branding-Strategie in allen 13 Ländern, in denen MediaMarktSaturn vertreten ist, vereinheitlicht und neu aufgesetzt?
Iris Prüfer:
Uns war es wichtig, unser Employer Branding mit unserer Unternehmensstrategie in Einklang zu bringen und sie eng mit unseren Mitarbeiter- und Führungswerten zu verzahnen. Diesen neuen Standard wollten wir dann auch in alle Länder bringen, in denen wir in Europa aktiv sind. Ziel ist es, uns als international wettbewerbsfähiger und anerkannter Arbeitgeber zu präsentieren, Wiedererkennungswert zu schaffen und nach innen und außen zu zeigen, wer wir als Marke sind.

Wie haben Sie das angestellt?
Wir haben unsere Mitarbeitenden aus ganz Europa, aus den Märkten und aus den Verwaltungsbüros und der IT zu den Gesichtern unserer Kampagne gemacht. Sie zeigen, was MediaMarktSaturn ausmacht: Teamgeist, Leidenschaft für den Kunden, persönliche Verantwortung, Bestehendes zu hinterfragen, und die Begeisterung für Technik. Wir arbeiten in diversen Teams und möchten als der Arbeitgeber wahrgenommen werden, der wir sind und authentisch für uns werben. Wir haben uns entschieden, unsere Employer-Branding-Kampagne eng mit unserer Marketingkampagne zu vernetzen. In beiden Fällen nutzen wir den Claim „Let´s Go“. Er steht für die Kraft, die entsteht, wenn man Dinge gemeinsam anpackt. Wenn man einfach einmal loslegt. Sich traut, macht und Spaß dabei hat.

Sie nannten gerade das Stichwort Diversity, das die Kampagne auch mit der optischen Gestaltung in vielen bunten Farben aufgreift. Welche Rolle spielt das Thema in Ihrer HR-Praxis?
Eine große. Diversity ist bei uns nur eine Frage des „Wie“, nicht des „Ob“. Allein die Tatsache, dass wir in 13 Ländern aktiv sind und sich Menschen unterschiedlichster Herkunft begegnen, macht die Auseinandersetzung mit Vielfalt wichtig. Ob in den stationären Märkten oder in unseren Büros – wir merken täglich, dass uns Vielfalt in den verschiedensten Facetten bereichert. Mit unserer Initiative „Woman in Retail“ ergreifen wir national wie international Maßnahmen, um Diversität im Unternehmen weiter zu fördern.

Sie betonen eingangs den Wert „Spaß“, den sie auch in der Kampagne fokussieren. Was hat es damit auf sich?
Wir haben „Teamspirit und Spaß“ als eine von fünf Kategorien in unsere Employer Value Proposition, also in den Kern unserer Arbeitgebermarke, der unsere Positionierung und strategische Ausrichtung beschreibt, mit aufgenommen. Uns ist wichtig, dass die Mitarbeitenden Spaß bei der Arbeit, in den Teams und im Umgang mit den Kunden haben. Der stationäre Handel muss immer wieder mit Herausforderungen umgehen. Trotzdem bietet die persönliche Beratung in den Märkten mit geschultem, freundlichem Personal, das Spaß bei der Arbeit hat, einen entscheidenden Mehrwert gegenüber einem reinen Onlinehändler.

An wen richtet sich Ihre Kampagne?
Wir haben zu Beginn der Konzeptionierung sechs Personas definiert, die wir in Workshops mit Vertretern unserer Standorte europaweit entwickelt und auf die wir die Kampagnenkommunikation zugeschnitten haben.

Welche Personentypen sind das?
Zum einen Mitarbeitende und Führungskräfte in den Märkten und der Verwaltung. Zum anderen sind es Young Professionals und Experten aus dem IT-Bereich.

Welche Tipps haben Sie für andere Unternehmen, die ihre Arbeitgebermarke bewerben möchten?
Im Prozess war es ein Erfolgsfaktor, die neue Kampagne international und funktionsübergreifend, gemeinsam mit den Bereichen Marketing und Internal Communications zu entwickeln. Bei einem internationalen Roll-out ist es essenziell, das Feedback internationaler Kolleginnen und Kollegen zu berücksichtigen. Deren Perspektive auf die lokalen, kulturellen Besonderheiten waren uns immens wichtig, um die Kampagne international tragfähig zu gestalten.

Ist das nicht mit extrem viel Arbeit verbunden?
In meinen Augen lohnt sich der Aufwand. Wir haben auch sehr viel positive Erfahrung mit unseren Mitarbeitenden als Testimonials der Kampagne gemacht. Sie sind stolz, unser Unternehmen zu repräsentieren und als Markenbotschafter Mittelpunkt der Kampagne zu sein. Das strahlt auch auf die Kolleginnen und Kollegen aus, die diese Personen kennen. Daraus entsteht dann ein neues Zugehörigkeitsgefühl.

Tim Stakenborg war bis Sommer 2024 Redakteur bei der Personalwirtschaft.