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Nicht mehr pro Klick: Bei Indeed zahlt man jetzt pro Bewerbungsstart

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UPDATE 5. März 2024: Indeed hat zum 1. März wie schon in anderen Ländern das Preismodell „Pay Per Started Application“ eingeführt. Unternehmenskunden zahlen also nicht mehr pro Klick auf eine (Premium-)Stellenanzeige, sondern erst dann, wenn Jobsuchende den Bewerbungsprozess starten. Das neue Modell, das die Jobplattform schon im September angekündigt und in verschiedenen Ländern eingeführt hatte, ermögliche, „das Budget unserer Arbeitgeber noch effizienter und zielgerichteter einzusetzen“, wird Indeed-DACH-Geschäftsführer Frank Hensgens in einer Mitteilung zitiert.


Ursprüngliche Nachricht vom 1. September 2023:

Die Jobplattform Indeed passt sein Preismodell an: 15 Euro kostet eine Premiumanzeige ab dem 4. Oktober mindestens. Das bestätigte das Unternehmen uns gegenüber auf Nachfrage. Eine Preiserhöhung ist dies zwar nicht, könnte in wenigen Einzelfällen allerdings so wahrgenommen werden.

Suchende Unternehmen zahlen bei Indeed – im Gegensatz zu anderen Stellenportalen – nicht einen Festpreis pro Anzeige, sondern pro Klick auf diese. Das soll sich auch in Zukunft nicht ändern, zumindest nicht auf absehbare Zeit. „Über Jahre haben wir uns an Klicks messen lassen“, heißt es allerdings in einem Statement von Indeed. „Zukünftig möchten wir unser Erfolgskriterium auf tatsächliche erzielte Bewerbungen umstellen, die über Indeed eingehen.“ In den USA gibt es demnach schon Kunden, die pro Bewerbung bezahlen, in Deutschland könnte dies in Zukunft auch passieren. Vorerst soll laut Indeed aber ein „niedrig angesetzter Mindestpreis sicherstellen, dass Stellenanzeigen auch wirklich eine gute Chance haben, Bewerbungen zu generieren.“

Eine Argumentation, die Marc Schach, Geschäftsführer von von talent360, einem Lösungsanbieter für High Volume Recruiting, nachvollziehen kann. Gerade im High Volume Recruiting sei es derzeit so, dass Arbeitgeber und ihre Dienstleister 200 oder gar 500 Jobs in eine 1.500-Euro-Kampagne legen. „In Zukunft müssen sie ihre Kampagnen-Struktur prüfen, um zu entscheiden, welche Jobs aus der Kampagne gezogen werden – und welche nicht“, sagt Schach. Denn für die beispielhaften 1.500 Euro bekommt man in Zukunft ja nur maximal 100 Stellenanzeigen.

Zudem rät Schach dazu, nicht nur auf die Cost-per-Application zu schielen, sondern weitere interne Kennzahlen zu Rate zu ziehen. „Spätestens ab jetzt sollte die KPI ‚Cost per Hire‘ ein fester Bestandteil der Media-Budget-Entscheidung sein.“ Auch zu programmatischen Regeln, anhand derer Jobs regelbasiert Teil einer Kampagne werden – oder eben nicht. „Insgesamt sollte die Änderung Kunden dazu anregen, datengetriebener als bisher Entscheidungen zu treffen.“

Der Artikel wurde zuerst am 1. September 2023 veröffentlicht und zuletzt am 5. März 2024 aktualisiert.

Matthias Schmidt-Stein koordiniert die Onlineaktivitäten der Personalwirtschaft und leitet gemeinsam mit Catrin Behlau die HR-Redaktionen bei F.A.Z. Business Media. Thematisch beschäftigt er sich insbesondere mit den Themen Recruiting und Employer Branding.