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KI-Boom: Rund 50 Prozent mehr Stellenausschreibungen als 2019

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Laut der aktuellen Jobmarkt-Analyse der Stepstone Group schreiben Unternehmen rund 50 Prozent mehr KI-Jobs aus als noch vor fünf Jahren. Der große Boom liegt laut Studie mit 2022 zwar in der Vergangenheit, in 2023 habe sich die Nachfrage aber auf einem konstanten Niveau eingependelt. Damit geht die Suche nach KI-Kräften gegen den aktuellen Trend: Im vergangenen Monat wurden in Deutschland laut einer Untersuchung von index Research durchschnittlich rund 1,5 Millionen Stellen ausgeschrieben, 19 Prozent weniger als im Vormonat.

Auch wenn die Stellenausschreibungen für KI-Fachkräfte nicht vom allgemeinen Rückgang von Stellenausschreibungen betroffen sind, heißt das noch lange nicht, dass Unternehmen diese Stellen auch besetzen können. Einige Stellenangebote wurden bereits mehrfach erfolglos eingestellt. Ein Großteil der Stellenausschreibungen ist zudem auf Englisch: Es sollen auch ausländische Fachkräfte angeworben werden, um den Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Die Zahlen bestätigen damit den Trend, dass Unternehmen vermehrt Mitarbeitende suchen, die sich mit neuen Technologien auskennen. Bereits ein Jahr vor dem Durchbruch des wohl bekanntesten KI-Tools ChatGPT stieg die Zahl der Stellenangebote für KI-Spezialisten um 85 Prozent.

Ohne Soft Skills geht es nicht

Ganz ohne emotionale Fähigkeiten wird es aber wohl auch künftig nicht gehen. Denn neben den Stellenangeboten für KI steigt in allen Stellenangeboten auch die Nachfrage nach Soft Skills. Bei Soft Skills im Allgemeinen konnte man eine Zunahme von 190 Prozent beobachten. Besonders gefragt sind hier Flexibilität (plus 38 Prozent), Kommunikationsfähigkeit (plus 35 Prozent), Lernbereitschaft (plus 34 Prozent) und Kreativität (plus 27 Prozent). „All das sind Fähigkeiten, die wir gerade im Zeitalter von ChatGPT & Co. brauchen. Keine KI wird jemals ganz ohne Menschen auskommen. Technologien müssen von Personen trainiert, bedient und weiterentwickelt werden“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte der Stepstone Group.

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Laut Zimmermann sind diese Soft Skills auch das, was die Menschen einer Maschine immer voraushaben werde. Gerade in Zeiten der steigenden Arbeitslosigkeit bräuchte man diese Fähigkeiten mehr denn je auf dem Jobmarkt. Diese Jobs solle man zudem „gesamtgesellschaftlich stärker wertschätzen und honorieren“.

Frederic Haupt ist Volontär der Personalwirtschaft.