969.906 Impressionen – 12.514 Likes – 803 Kommentare – 343 Reposts bei LinkedIn zwischen Juli und Mitte Oktober! Dass ihr Post „Das goldene Rückfahrticket – ein Instrument im #Offboarding“ vom Juli 2023 derartige Wellen in dem Business-Netzwerk schlagen würde, das hat die Verfasserin Theresa Budde, HR-Generalistin und SAP-Karrierebegleiterin, überwältigt – wenngleich nicht wirklich überrascht:
„Es war nicht meine Absicht, so viel Resonanz zu erzeugen oder gar Influencerin zu werden. Aber dass fast jeder dritte Kommentator überlegt, dieses Ticket einzuführen, das zeigt, wie akut das Thema ist – und dass es hierzulande bislang offenbar keine vergleichbar einfachen wie wirksamen Instrumente im Offboarding gibt.“
Wer jetzt bei „einfach“ an eine schnelle und preiswerte Lösung für den Arbeitskräftemangel denkt, hat allerdings weit gefehlt: Das Rückfahrticket ist nur ein einziges Instrument von vielen im Offboarding und dieses wiederum nur ein Teilbereich der Human Ressources und ohne eine Gesamtstrategie und die entsprechende Unternehmenskultur kann es sowieso nicht funktionieren. Diese Einordnung ist Budde so wichtig, dass sie gleich einen Erklär-Post hinterhergeschickt hat „bevor halb Deutschland einfach ein Ticket einführt!“
Ihrer Meinung nach haben viele Unternehmen noch nicht den erforderlichen Reifegrad dafür erreicht: „Hierzu braucht es aus meiner Warte eine sehr starke HR-Abteilung. Eine, die als Businesspartner auf Augenhöhe mit Management und Führungskräften diskutiert. Nur so kann es auch funktionieren!“ Aber gerade daran mangele es meistens: „Viele wählen den HR-Beruf, weil sie Harmonie bedürftig sind. Gefragt ist aber ein wahres Löwenherz und der Mut, auch bei Konflikten für die Mitarbeitenden einzutreten – insbesondere, wenn womöglich eine Führungskraft der Kündigungsgrund war.“
Denn, so einfach das Ticket auch klingt, eine Grundbedingung muss erfüllt sein: „So ein Rückfahrtschein muss konsequent gelebt werden. Ein Ticket, dass nicht ehrlich verteilt und tatsächlich eingelöst wird, wird mit Sicherheit eher für einen Shitstorm als für eine gute Arbeitgeberreputation sorgen.“
Eingeführt hatte SAP-Beraterin Theresa Budde das historisch anmutende Eisenbahnticket mit güldenen Lettern und Ähren bereits 2021 als sie noch Personalleiterin bei der Bäckerei und Konditorei Hensel GmbH war:
„Ich habe damals wahrgenommen, dass viele ehemalige Mitarbeitende gerne zurückgekommen wären, sich aber nicht getraut haben, weil sie uns ja verlassen hatten. Es gab eine gewisse ´Scham`, dass man sich mit dem neuen Arbeitgeber vertan hatte – oder aber der Abgang bei uns nicht so harmonisch verlaufen war.“ Sie habe ganz einfach dafür Sorge tragen wollen, dass besonders qualifizierte Fach- und Führungskräfte und geliebte Kollegen und Kolleginnen ohne Hürden und Scham wieder zurückkehren können.
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