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So optimieren Sie Ihre Stellenanzeigen bei Indeed und Co.

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Frage an die HR-Werkstatt: Wie können Stellenanzeigen für Jobbörsen wie Indeed optimiert werden?
Es antwortet: Bastian Naurath, CEO & Gründer von Curato Leads

Stellenanzeigen sind nach wie vor das Mittel der Wahl, um potenzielle Mitarbeitende zu erreichen. Aber wie werden Arbeitgebende gefunden und wie erreichen sie mit Stellenanzeigen potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten?

Mitentscheidend dabei ist die Sichtbarkeit auf den großen Jobbörsen wie Indeed. Sie funktionieren dabei wie eine Suchmaschine: ein Algorithmus sortiert die Ergebnisse für die Suchenden nach Relevanz.

Damit Unternehmen mit ihrer Anzeige bei den Suchergebnissen ganz oben landen, sollten Recruiterinnen und Recruiter einige Tipps befolgen.

1. Nutzen Sie kurze und eindeutige Stellentitel

Der Titel ist das Herzstück Ihrer Stellenanzeige – ungefähr 50 Prozent des Suchergebnisses entfallen allein auf das Titel-Matching. Achten Sie bei Ihren Stellenanzeigen auf leichte, verständliche und kurze Titel. Viele Recruiterinnen und Recruiter neigen dazu, sehr spezifische oder kreative Jobtitel zu verwenden, die jedoch von den Suchenden oft nicht gefunden werden. Verwenden Sie Begriffe, die in der breiten Öffentlichkeit bekannt sind. Beispielsweise suchen viele Menschen eher nach „Krankenschwester“ als nach „Pflegefachkraft“.

2. Helfen Sie dem Algorithmus mit Schlagwörtern

Indeed funktioniert wie eine Suchmaschine, bei der Keywords eine zentrale Rolle spielen. Es ist entscheidend, dass Stellenanzeigen die Begriffe enthalten, die potenzielle Bewerbende verwenden. Beispiele sind Homeoffice, Quereinsteiger oder Minijob – je nachdem, wen sie suchen. Wenn Ihr Unternehmen an speziellen oder englischen Begriffen festhält, sollten Sie sicherstellen, dass diese auch von den Suchenden eingegeben werden. Arbeitgebende sollten bereit sein, interne Policies zu hinterfragen und an die tatsächlichen Suchbegriffe auf dem Markt anzupassen.

3. Fokussieren Sie sich auf das Wesentliche

Eine Stellenanzeige ist wie die Einladung zu einer guten Party – die wichtigsten Fakten, die „Jobseeker Big 6”, müssen auf einen Blick erkennbar sein. Dafür braucht es gut strukturierte Informationen: Gehalt, Arbeitsort, Anstellungsart, Anforderungen, Benefits und Arbeitszeit. Auch attraktive Benefits gehören nach oben. Denn Jobsuchende schauen sich Anzeigen in den Suchergebnissen nur wenige Sekunden an. In dieser kurzen Zeit müssen sie überzeugt werden.

4. Halten Sie Ihre Jobs aktuell

Geben Sie Jobsuchenden das Gefühl, dass eine realistische Chance besteht, den Job zu bekommen. Stellenanzeigen sollten nicht älter als 30 Tage sein. Aktualisieren Sie Ihre Stellenanzeigen regelmäßig und zeigen Sie ihr gesamtes Angebot an offenen Stellen. Dabei können bestimmte Funktionen wie „Mehrere Mitarbeitende gesucht“ nützlich sein. Dadurch werden Sie etwa bei Indeed zudem als „aktiver Arbeitgeber“ angezeigt.

5. Gehaltsangaben sind Pflicht

Aus Sicht der Bewerbenden sind Gehaltsangaben heute oft noch die Kür einer Stellenanzeige, für den Algorithmus sind sie Pflicht. Geben Sie eine realistische Gehaltsspanne in Ihrer Stellenanzeige an, dann haben Sie einen echten Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihren Konkurrenten. Dabei geht es nicht darum, das höchste Gehalt zu bieten, sondern das passende Gehalt für die Stelle und den Jobsuchenden. Transparenz hat noch mehr positive Effekte: Eine Gehaltsangabe beschleunigt den Bewerbungsprozess, Frust und Absagen auf beiden Seiten werden verringert und Vertrauen sowie Wertschätzung gegenüber den Bewerbenden signalisiert.

6. Heben Sie sich von anderen Stellenanzeigen ab

Stellenanzeigen mit langen Titeln und besonders kreativen Bezeichnungen werden vom Algorithmus schnell ausgefiltert. Nichtsdestotrotz sollten Sie das Recruiting wie den Vertrieb ansehen und sich von anderen Konkurrenten abheben und Ihr Angebot an die Jobsuchenden genau herausstellen. Fragen Sie sich, was Sie als Arbeitgeber besonders macht und stellen Sie es in den Fokus Ihrer Stellenanzeige. Das kann zum Beispiel auch ein besonderer Benefit sein, den andere nicht haben, oder ein besonders spannender Aufgabenbereich.

7. Probieren Sie verschiedene Strategien aus

Probieren Sie immer wieder neue Titel oder Beschreibungen aus und beobachten Sie, wie sich die Leistung Ihrer Stellenanzeigen verhält. Dabei sind Kennzahlen wie Konversionrate, Klickrate und Bewerbungsrate entscheidend. Auch das Suchverhalten und der Algorithmus verändern sich stetig – wenn im Oktober zum Beispiel ein Jobtitel mehr gesucht wird als der andere, bedeutet das nicht, dass das Gleiche für November gilt. Wichtig ist, die Stellenanzeigen kontinuierlich an das aktuelle Suchverhalten anzupassen und verschiedene Strategien auszutesten.

8. Bleiben Sie ehrlich

Denken Sie daran: Auf die Candidate Journey folgt die Employee Experience. Wenn Sie im Bewerbungsprozess Benefits oder andere Vorteile versprechen, die Sie später nicht halten können, zahlt sich das nicht aus. Auch sollten Sie Vorteile an Ihre Zielgruppe anpassen. Klassische Angaben wie zum Beispiel „junges, dynamisches Team“ oder auch „flache Hierarchien“ sind nicht für jeden etwas und schließen einen Teil der Jobsuchenden direkt aus. Und falls Sie diese Versprechungen nicht halten, riskieren Sie, die Mitarbeitenden schnell wieder zu verlieren, und setzen auch die Wahrnehmung des Unternehmens bei Jobsuchenden aufs Spiel. Heutzutage beurteilen Mitarbeitende Arbeitgebende bei Bewertungsportalen mit ihren Erfahrungen ausführlich. Jobsuchende informieren sich häufig auf diesen Plattformen und merken schnell, dass in der Stellenanzeige nicht die ganze Wahrheit steht.

Fazit:

Mit wenigen simplen Tricks optimieren Sie Stellenanzeigen und erzeugen eine höhere Sichtbarkeit für Ihre Jobangebote. Mit kurzen, prägnanten Titeln, der richtigen Keyword-Auswahl und einer transparenten Gehaltsangabe erhöhen Sie Ihre Chancen, bei den Suchergebnissen ganz oben zu landen. Aktualisieren Sie Ihre Anzeigen regelmäßig, heben Sie sich durch besondere Benefits ab und passen Sie Ihre Strategie kontinuierlich an das sich verändernde Suchverhalten an. Bleiben Sie dabei immer authentisch, um nicht nur Bewerbende anzulocken, sondern auch langfristig erfolgreiche Arbeitsverhältnisse aufzubauen.

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