Immer weniger Erwerbstätige stehen in Deutschland immer mehr Ruheständlerinnen und Ruheständlern gegenüber. Deren Rente will finanziert sein, sei es über höhere Steuern, eine längere Lebensarbeitszeit oder auch Zuwanderung. So wäre laut dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlev Scheele, eine Nettozuwanderung von etwa 400.000 Personen erforderlich, um die Alterspyramide am Kippen zu hindern. Von diesen Zahlen sind wir allerdings weit entfernt.
Weitere Brisanz bekommt das Thema angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels. Im vergangenen Jahr blieben bei den Unternehmen in Deutschland 570.000 Stellen unbesetzt. Nach Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gingen dadurch Produktionskapazitäten im Wert von 49 Milliarden Euro verloren. Bleibt die Zuwanderung auf dem gleichen Niveau wie bisher, könne die Lücke nur zu rund 70 Prozent ausgeglichen werden. „Wir müssen vor allem älteren Menschen attraktive Angebote machen, damit sie freiwillig länger arbeiten – gerne auch in Teilzeit“, sagt IW-Experte Alexander Burstedde. „Sonst bleibt die Arbeit in Zukunft immer öfter liegen.“
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